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1. Das Altertum - S. 10

1907 - Leipzig : Voigtländer
10 Das Altertum. Die Semiten. Karawanen-blühend und mächtig geworden. Bedeutend war auch ihr Karawanenhandel nach Arabien, Ägypten, Babylonien und Indien. Gewerbfleitz 3. Gewerbfleitz und Bildung. Der Handel führte die Phönizier zur Gewerbtäügkeit. Sie verstanden sich trefflich aus die Gewinnung undbearbeitungder Metalle, aus die Weberei, die Purpur-Bildung färb er ei und die Glasbereitung. Lie besaßen eine leicht verwendbare Buchstabenschrift und waren als Kaufleute vorzügliche Rechner. Durch ihren Handel brachten sie dem Idesten morgenländische Bildung; aber sie selbst haben zur Forderung von Wissenschaft und Kunst nur wenig getan, denn alles diente bei ihnen dem Nutzen. Religion 4. Religion und Sittlichkeit der Phönizier standen deshalb auf niedriger Stufe. Huch sie verehrten den Sonnengott, der bei ihnen Baal hieß, verschiedenen Göttern ward mit wüsten Gebräuchen gedient; dem Feuergott Htoloch brachte man Knaben zum (Dpfer. phönizische Genuß-simichkeit sucht, Habgier, Grausamkeit und Untreue waren übel berüchtigt. § 9. Geschichte der Phönizier. Staatswesen 1. Der phönizische Städtebund. Das Staatswesen der Phönizier war locker. Jede ihrer Städte bildete ein Gemeinwesen für sich; doch schlossen sie zu gegenseitigem Schutze einen Städtebund, dessen Haupt erst Sidon, dann Tyrus war. In Tyrus herrschte um 950 v. (Ehr. Königsimmkönig hirarn, ein Freund des Königs Salomo (1. Buch der Könige, 950 Kap. 5). Der Altstadt Tyrus gegenüber entstand auf einem Felseneiland Neu-Tyrus, das von allen phönizischen Städten die mächtigste und glänzendste wurde. Die Bibel nennt es den „Markt der Völker", seine Kaufleute „Fürsten", seine Händler „die reichsten der Erde". 5rembi,em 2. phönizien unter frremdetr Herrschaft. Durch Sargon kam ,diaft phönizien unter die Herrschaft b er R ffi) r er (§ 7, 2), durch Nebukad-nezar unter die Herrschaft der Babylonier (§7, 3). Durch (Eijrus kam es zum perserreiche; die phönizischen Schiffe bildeten nun den Kern der persischen Seemacht. § 10. Die Israeliten (Karte Ii). Die l. Das Volk. Die Israeliten entstammten einer Familie, die sich patr,ard)en 5en ©iduben an einen hehren (Bottesgeist trotz heidnischer Um-3sraei in gebmtg bewahrte. In Ägypten wuchs die Nachkommenschaft der Ru^ugtus Patriarchen Abraham, Isaak und Jakob zu einer größeren Menge heran; äönit aber erst durch den Auszug aus der ägyptischen Knechtschaft

2. Das Altertum - S. 11

1907 - Leipzig : Voigtländer
§ 10. Die Israeliten. 11 unter Moses (etwa 1275)und diegesetzgeburig am Sinai wurden die Gesetzgebung Israeliten ein selbständiges, eigenartiges Volk. 2. Das Land. Nach langem hin- und herwandern führte Zttoses Eroberung das Volk bis an die Grenzen Kanaans, und als er dort gestorben war, Kanaan* wurde das verheißene Land unter Josuas Führung erobert und an die Zwölf Stämme des Volkes verteilt. In diesem Lande waren die Israeliten £a9e des durch Gebirge, fast hafenlose Meeresküsten und Wüsten von den großen £anöes Kulturstaaten der damaligen Seit getrennt; doch wurde es mehr und mehr ein Durchgangsgut) für Handels- und Kriegszüge. So konnte Israel zunächst in seiner (Eigenart erstarken, dann aber auch fremde Bildung aufnehmen und auf andere Völker einwirken. 3. Die Verfassung des Volkes war T h e o k r a t i e: Gott sollte sein Verfassung König sein. In seinem Huftrage walteten anfangs Richter; doch später verlangte die Menge auch irdische Könige. 4. Das israelitische Königtum. Der erste König war Saul, sam Huf ihn folgte David (um 1000), unter dem das israelitische Reich zu höchster vaoib tooo Blüte gelangte. (Er eroberte die Stadt Jerusalem, erhob sie zu seiner Hauptstadt und baute sich dort als Königssitz die Burg Zion. Huch unter Salomo saiomo hielt die Blütezeit an; er baute den Tempel auf Morijah und stand im Husland in hohem Hnsehen. (Seine Freundschaft mit hiram von Tyrus; die (Dphirfahrten. Die Königin von Saba.) Nach seinem Tode aber kam es zur Teilung des Reiches um 930; nur zwei Stämme des Volkes ^lung des blieben Salomos Sohne Rehabeam treu und bildeten das Reich Juda Retäies 930 mit der Hauptstadt Jerusalem; zehn Stämme wählten Ierobeam zu ihrem König und gründeten das Reich Israel mit der neuen Hauptstadt Samaria. 5. Die Israeliten unter fremder Herrschaft. Die beiden kleinen Reiche wurden leicht eine Beute der mächtigen Nachbarn. 722 wurde Untergang Israel eine assyrische Provinz, 587 nahm Nebukadnezar Juda ein und unlg^ zerstörte Jerusalem; die meisten (Einwohner wurden in die babylonische 3uöas 587 Gefangenschaft geführt (§ 7, 2 u. 3). His der Perserkönig Tyrus Babylon erobert hatte, gestattete er den Israeliten die Rückkehr in ihr Land 5z7. Mckkehrder Sie bauten den Tempel wieder auf und erneuerten ihr Religionswesen nach 3uöm 557 dem Gesetze Mosis. Nach dem Untergange des perserreiches und dem Tode Hlexanders des Großen kam das Volk Israel zuerst unter ägyptische, dann unter syrische Herrschaft, von den Syrern wurde es durch das Geschlecht der Makkabäer befreit; dann geriet es in römische Gewalt. 6. Die geschichtliche Bedeutung Israels besteht darin, daß es @iaus trotz mancher Schwankungen den Glauben an einen Gott und an einen (Erlöser der Menschheit festhielt und deshalb auch reinere Sitten be- suten

3. Geschichte des Altertums - S. 36

1889 - Wiesbaden : Kunze
36 Erster Abschnitt. aller großen Bauten in Babylon, das Volk in späterer Zeit der Se-miramis zuschrieb. Die hängenden Gärten hatte Nebukadnezar seiner medischen Gemahlin Anytis zu Liebe neben seinem Palaste angelegt, um ihr in der babylonischen Ebene einen Ersatz für die verlassenen Berge und Parkanlagen ihrer Heimat zu bieten. Sie waren 130 m lang und breit und stiegen auf hohen Bogengängen terrassenförmig bis zu einer Höhe von 65 m auf. Die Bogen waren mit Stein- und Asphaltplatten belegt und mit Erde so hoch beschüttet, daß die stärksten Bäume darin Wurzel schlagen konnten. Pumpwerke beförderten das Wasser des Euphrat bis zur obersten Terrasse, welche eine weite Aussicht über die Stadt und die Ebene bot. Die Blüte, welche das neubabylonische Reich unter Nebukadnezar erlangt hatte, war nicht von Dauer. Seine Nachfolger verweichlichten und arteten in Schwelgerei und Grausamkeit aus, sodaß die Macht des Reiches rasch verfiel. Der dritte Nachfolger und letzte König Nabon^tus 555—538, den die Bibel Belsazar nennt, verbündete sich zwar mit dem König Krösus von Lydien gegen die von den Persern unter Cyrus drohende Gefahr, wurde aber nach dem Untergang des lydischen Reiches von Cyrus in Babylon belagert. Nach Ableitung des Euphrat wurde die Stadt 538 in einer Nacht, während die Einwohner ein Fest feierten, eingenommen. Der König wurde getötet und Babylon eine persische Provinz. Belsazar. Nach der Erzählung der Bibel (Daniel 5) feierte Belsazar in Babylon mit seinen Großen ein Fest und ließ während des prunkenden Mahles die von Nebukadnezar aus dem Tempel zu Jerusalem weggenommenen goldenen und silbernen Gefäße holen, um zum Hohn daraus zu trinken. Als dies aber geschah und Loblieder auf die Götzen erklangen, erschien plötzlich eine Menschenhand und schrieb dem Leuchter gegenüber auf die getünchte Wand die Worte: „Mene, Tekel, Upharsin“. Der König gewahrte die Hand und erbleichte. Die Wahrsager konnten die Zeichen nicht deutelt. Da wurde der gefangene Prophet Daniel herbeigeholt. Dieser legte die Schrift dahin aus, daß Belfazars Tage gezählt seien; Gott habe ihn, da er sich wider denselben erhoben, gewogen und zu leicht befunden und sein Reich den Medern und Persern überantwortet. Noch in derselben Nacht drangen die Perser in die Stadt ein, und Belsazar wurde umgebracht. 4. Die Kultur der Babylonier und Assyrer. Handel und Gewerbe. Wie durch ihre Abstammung so waren sich die Babylonier und Assyrer auch in ihrer Kultur verwandt. Die Fruchtbarkeit des babylonischen Landes und seine Lage an zwei großen Strömen und dem persischen Meerbusen, in der Mitte zwischen Indien und dem Mittelmeer, wies die Babylonier früh auf den Handel hin und machte Babylonien zum Mittelpunkt eines großartigen Handelsverkehrs zwischen Vorder- und Hinterasien. Von allen Himmelsrichtungen

4. Geschichte des Altertums - S. 52

1889 - Wiesbaden : Kunze
52 Erster Abschnitt. Jericho und Hebron. Der Hauptfluß, der I o r d a n, entspringt auf dem Hermon, durchströmt denseemer o m, dann den See Genezareth oder das galiläische Meer und mündet in das 400 m unter dem Spiegel des Mittelmeeres liegende tote Meer. Palästina war im Altertum in dem weitaus größten Teile sehr fruchtbar und reich an Getreide, Wein, Öl, Datteln, Feigen, Balsam und Honig; es besaß grasreiche Weideplätze und war das Land, „darinnen Milch und Honig fließt." Westlich von Jerusalem zog sich am Meere die Ebene Saron mit dem Hafenorte Joppe (Jaffa) hin; südwestlich lag das Land der Philister an der Meeresküste mit den Orten Asdod, Askalon und Gaza. Nach dem roten Meere zu wohnten dieedomiter,Ama-lekiter und Midianiter, östlich vom toten Meere die Moabiter und Ammoniter. Das Volk Israel führt feinen Ursprung auf Abraham, einen Nachkommen Sems zurück. Dieser bewahrte den Glauben an den einigen Gott unter Götzendienern und zog um 2000 v. Chr. aus dem Lande seiner Väter, Mesopotamien, nach Kanaan. Hier sollten seine Nachkommen nach Gottes Verheißung zu einem großen Volke heranwachsen, durch das alle Geschlechter der Erde gesegnet werden sollten. Von den Eingeborenen wurde er Hebn d. h. der Jenseitige und seine Nachkommen Hebräer genannt. Nach einem Streite zwischen den Hirten Abrahams und denjenigen seines Neffen Lot, trennten sich beide: Abraham blieb in Kanaan, Lot dagegen wählte sich die fruchtbaren Gefilde am Jordan, wo die Städte Sodom und Gomorrha lagen. Die Bewohner dieser Städte aber waren gottlos und allen Lastern ergeben. Darum wurden sie ausgetilgt, und das tote Meer bedeckt sie; Lot jedoch wurde mit den Seinen des gerechten Lebenswandels wegen gerettet. Abrahams Sohn Isaak blieb dem Hirtenstande getreu, während ein anderer Sohn Jsmael in die Fremde ging und der Stammvater der Wüstenbewohner Arabiens wurde. Isaaks Söhne hießen Esau und Jakob. Letzterer mußte, nachdem er seinen Bruder um den Erstgeburtssegen gebracht hatte, nach Mesopotamien gehen, söhnte sich aber später mit seinem Bruder wieder aus und kehrte nach Kanaan zurück. Hier empfing er, durch hartes Geschick geläutert, nun auch den Gottessegen und erhielt den Namen Israel d. h. Gotteskämpfer. Von Es au stammten die Edomiter ab; Jakob hatte 12 Söhne, welche die Stammväter der Israeliten oder des jüdischen Volkes geworden sind. Die Ausbildung der Israeliten zu einem Volke vollzog sich in Ägypten. Dorthin war Joseph, Jakobs Lieblingssohn, zur Zeit der Hyksos-

5. Geschichte des Altertums - S. 53

1889 - Wiesbaden : Kunze
§.9,1. Das Volkjsrael: Land, Volk, Religionswesen und älteste Geschichte. 53 Herrschaft verkauft worden, und er war nach schwerer Prüfung daselbst zu hohen Ehren gelangt. Hungersnot und große Teuerung veranlaßten später den greisen Jakob, mit seinen Söhnen nach Ägypten auszuwandern, wo ihnen Joseph das fruchtbare Land G o s e n im Nordwesten Ägyptens zum Wohnsitz anwies. Hier blieben die Israeliten und wuchsen während der Herrschaft der Hykfos zu einem bedeutenden Volke heran, das sich in dem fremden Staate fest zusammen schloß. Die Bedrückungen aber, welche sie zuletzt unter den Pharaonen aus dem thebanischen Königs-Geschlecht, besonders unter Ramses Ii. erlitten, bewogen Moses (den aus dem Wasser Geretteten) aus dem Stamme Levi, sich seines Volkes anzunehmen. Nach dem sich ihm Jehovah am Berge Horeb in der arabischen Wüste als der Gott seiner Väter offenbart und ihn aufgefordert hatte, das Volk Israel nach Kanaan zurückzuführen, begab er sich mit feinem Bruder Aron zu dem ägyptischen Pharao. Dieser gestattete endlich (um 1320) den Auszug; aber bald nachdem die Israeliten aufgebrochen waren, verfolgte er sie. Doch während das israelitische Volk wunderbar geleitet wurde, ertranken die nachsetzenden Ägypter im roten Meere. Zum Andenken an die Befreiung von dem ägyptischen Joche feierten die Israeliten fortan das Passah-oder Osterfest jährlich 8 Tage lang. Religionswesen. Moses zog nun mit seinem Volke 40 Jahre lang in der arabischen Wüste umher, damit das durch die Knechtschaft entartete Geschlecht geläutert und Gott gehorsam werde. Am 50. Tage nach dem Auszuge aus Ägypten erfolgte die Gesetzgebung am Berge Sinai, durch welche die Religion und Staatseinrichtung des israelitischen Volkes geordnet wurde. Den Kern des Gesetzes bilden die zehn Gebote als Richtschnur für das religiöse und sittliche Leben des Volkes. Nach der Verfassung ist Israel eine Theokratie, ein Go11es -staat, in dem Gott allein des Volkes Herr und König ist. Die israelitischen Geschlechter sind nach den zwölf Stämmen geordnet, von welchen der Stamm Levi zur Pflege des Heiligtums ausgesondert ist. Das Heiligtum bildete die Stifts Hütte, ein tragbarer Zelttempel, welcher die Gegenwart Jehovahs unter fernem Volke versinnbildlichen sollte und von den Israeliten auf ihren Wanderzügen mitgeführt wurde. Die Stiftshütte enthielt die Bundes -lade mit den auf zwei Tafeln eingegrabenen zehn Geboten, den Schaubrottisch, den siebenarmigen Leuchter und die Opferaltäre. Zur Leitung des Gottesdienstes und Opferkultus wurde ein Priefterstand eingesetzt, der aus dem Geschlechte Arons hervorging und einen Hohenpriester zum Oberhaupte hatte. Den Priestern zur Seite standen die

6. Geschichte des Altertums - S. 54

1889 - Wiesbaden : Kunze
54 Erster Abschnitt. Leviten als Opferpriester, Lehrer, Gesetzeskundige und Ärzte. Hauptseste des Jahres waren außer dem Passahfest das Pfingstfest, zur Feier der ersten Ernte und zum Andenken an die Gesetzgebung auf Sinai, sowie das Laubhüttenfest zur Erinnerung an das Zeltleben in der Wüste und zum Dank für die von Jehovah gespendeten Früchte des Landes. Das letztere wurde durch den großen Versöhnungstag eingeleitet, an welchem der Hohepriester in dem Allerheiligsten für das büßende Volk das Versöhnungsopfer brachte, um es mit Gott wieder zu vereinigen. Der siebente Tag der Woche war Sabbattag, an dem alle Arbeit ruhte, das siebente Jahr Sabbatjahr, in welchem das Feld un- bebaut blieb; das fünfzigste Jahr sollte als Jubeljahr zur Steuerung der Armut allen Landbesitz den früheren Eigentümern zurückführen und jede Knechtschaft aufheben. Josua. Von den 600 000 Männern, die aus Ägypten ausgewandert waren, betraten nur Josua und Kaleb das Land Kanaan; alle andern starben in der Wüste, selbst Moses kam nicht hinein. Nach Moses wurde Josua der Führer des Volkes Israel. Er erreichte mit einem jungen Geschlechte das gelobte Land, eroberte es nach langen und schweren Kämpfen und verteilte es unter die 12 Stämme. Der Stamm Levi erhielt keinen Landbesitz sondern den Zehnten von dem Bodenerträge; die Nachkommen Josephs zerfielen in zwei Stämme, die nach dessen Söhnen Manasse und Ephraim genannt wurden. Die Stämme Rüben, Gad und der halbe Stamm Manasse hatten schon unter Moses das Ostjordanland erhalten. Die Richter 1300—1095. Nachdem die Israeliten sich in Kanaan eingerichtet hatten, gaben sie das unstäte Hirtenleben auf und wandten sich dem Ackerbau zu. Sie blieben auch jetzt noch ohne Könige; jeder Stamm hatte sein Oberhaupt, jede Stadt ihren Ältesten. An der Spitze der Familie stand der Vater mit großen Rechten. Aber weder die unterworfenen Kananiter, noch die benachbarten Völker ließen die Israeliten in ruhigem Genuß des eroberten Landes, sondern nötigten dieselben zu blutigen und verheerenden Kriegen. Diese Kämpfe erzeugten Roheit und Verwilderung; an Stelle des Jehovahdienstes wurde Götzendienst gesetzt, bis Niederlagen und andere Unglücksfälle große Notstände hervorriefen. In solchen trüben Zeiten erstanden dem Volke Israel tapfere und fromme Männer, welche die Feinde besiegten und den Glauben der Väter wieder herstellten. Sie blieben dann auch in der folgenden Friedenszeit zur Wahrung des Rechtes Vorsteher des Volkes und wurden Richter genannt. Die Bibel nennt 15 solcher Richter. Unter diesen sind die bedeutendsten:

7. Geschichte des Altertums - S. 55

1889 - Wiesbaden : Kunze
§. 9, 2. Israel unter Königen; Trennung und Untergang des Reiches. 55 Gideon, der die Midianiter besiegte, Jephtha, welcher die Am-moniter schlug und seine Tochter Jehovah zum Opfer brachte; Sim-s o n, der starke und streitbare Held im Kampfe gegen die Philister; ferner Samuel, der letzte Richter, der zugleich Hohepriester war und so die höchste geistliche und weltliche Macht in seinen Händen vereinigte. Er schlug die Philister, befestigte den Gottesdienst und die bürgerliche Ordnung und errichtete zur Hebung der religiösen Volksbildung Prophetenschulen, in welchen israelitische Jünglinge in dem göttlichen Gesetze unterwiesen wurden. Aus diesen Bildungsstätten gingen die für Religion, Freiheit und Tugend begeisterten Propheten hervor. 2. Israel unter Königen; Trennung und Untergang des Reiches. Samuel hatte die Gefahren, die dem Volke Israel von feinen Feinden ringsum drohten, nicht vollständig abzuwenden vermocht. Daher forderte das Volk eine Trennung der geistlichen und weltlichen Hoheit und die Einsetzung eines Königs, wie ihn die Nachbarvölker hatten; damit dieser als bleibendes Oberhaupt die einzelnen Stämme fester vereinige und die Zukunft des Reiches sichere. Nach längerem Widerstreben gab Samuel den Wünschen des Volkes nach und salbte den von dem Volke gewählten Heerführer Saul aus dem Stamme Benjamin zum König. Saul 1095—1055 schlug die Ammoniter im Osten und die Philister im Westen. Als er aber nach Besiegung der Ama-lekiter im Süden durch Schonung der Herden das Gebot Jehovahs übertrat, wurde er verworfen, und Samuel salbte heimlich David, den Sohn Jsais in Bethlehem aus dem Stamme Juda zum künftigen König. Saul wurde schwermütig und grausam. In einem neuen Kampfe gegen die Philister am Gebirge Gilboa unterlag er, und nachdem feine drei Söhne, darunter auch Davids edelmütiger Freund Jonathan, gefallen waren, stürzte er sich aus Verzweiflung in sein Schwert David 1055—1015, anfänglich nur von den Stämmen Juda und Benjamin als König anerkannt, vereinigte innerhalb sieben Jahren alle Stämme unter seinem Scepter. Er entriß den heidnischen Jebusitern die auf einem Berge günstig gelegene Stadt Jerusalem und erhob sie durch Erbauung der Burg Zion zu seiner Hauptstadt, sodann stellte er die Bundeslade daselbst auf und machte dadurch Jerusalem zum Mittelpunkt des israelitischen Gottesdienstes. Nach Westen brach er die Macht der Philister, nach Osten besiegte er die Syrer, nahm ihnen Damaskus und dehnte

8. Geschichte des Altertums - S. 56

1889 - Wiesbaden : Kunze
56 Erster Abschnitt. feine Macht bis zum Euphrat aus; ebenso unterwarf er die Mo a-biter. Ammoniter, Edomiter und erweiterte das Reich im Süden bis zum arabischen Meerbusen. Im Innern sorgte er für eine weife und geordnete Verwaltung. So bildete Davids Regierung dieglanzzeit des Reiches Israel. Er selbst war ein Mann „nach dem Herzen Gottes". In Sündenschuld bußfertig, im Unglück gottergeben, im Glücke demutsvoll, gab er seinen frommen Gefühlen in erhabenen Dichtungen Ausdruck, die in dem Volke fortlebten, als feierliche Gesänge den Gottesdienst verherrlichten und unter dem Namen Psalmen den Gesetzbüchern angeschlossen wurden. Nachdem Davids ältester Sohn A b s a l o m in einer Empörung den Tod gefunden hatte, wurde sein jüngerer Sohn Salomo sein Nachfolger. Salomo 1015—975, im Alter von 18 Jahren an die Spitze des Reiches berufen, führte eine friedliche Regierung und verband mit der Pracht eines glänzenden Hofstaates den Ruhm eines Weisen und Dichters. Mit Hilfe phönizifcher Bauleute errichtete er den Tempel auf dem Berge Moria in Jerusalem, der durch den Reichtum feiner Zierglieder und Vergoldung allgemein Bewunderung fand. Vor dem Tempel lag ein doppelter Vorhof mit dem Brandopferaltar und dem ehernen Meer, einem großen Wasserbecken. Der Bau selbst hatte eine von zwei Säulen getragene Vorhalle, dann folgte das Heilige, in welchem sich der Schaubrottisch, der Rauchaltar und der fiebenarmige goldene Leuchter befanden; zuletzt kam das Allerheiligste mit der Bundeslade und den zwei geflügelten Cherubim. Im Bunde mit König Hiram Ii. von Tyrus verschaffte Salomo dem Handel einen bedeutenden Aufschwung. Er gründete in einer Oase der syrischen Wüste die Stadt Tadmor (Palmyra) und ließ seine Schiffe von dem Hafen Eziongeber am arabischen Meerbusen das reiche Indien (Ophir) besuchen. Aber die ihm zugeführten Schätze verleiteten ihn zu Üppigkeit und Verschwendung, und ausländische Frauen machten ihn gegen das Ende seines Lebens gar dem Götzendienst geneigt. Die Folge war, daß dem Volke eine harte Besteuerung auferlegt wurde, welche dasselbe schwer drückte und große Unzufriedenheit in demselben hervorrief. Als Rehäbeam, der Sohn Salomos, zur Regierung kam und die Forderung des Volkes um Steuererleichterung drohend zurückwies, kam es zur Teilung des Reiches 975. Zehn Stämme fielen von ihm ab, wählten Jeröbeam zum König und begründeten im Norden das Reich Israel mit der Hauptstadt Samaria; nur die Stämme Juda und Benjamin blieben Rehäbeam treu und bildeten das Reich

9. Geschichte des Altertums - S. 57

1889 - Wiesbaden : Kunze
§. 9, 2. Israel unter Königen; Trennung und Untergang des Reiches. 57 Juda, dessen Hauptstadt Jerusalem blieb. Beide Reiche blieben in der Folge bestehen und waren einander feindlich gesinnt. Das Reich Israel 975—722. Die Teilung des Reiches zog auch die Auflösung der religiösen Einheit nach sich. Israel wurde von der Verbindung mit dem Jehovahdienst in Jerusalem ausgeschlossen. Jerobe am errichtete deshalb unter dem Bilde eines Kalbes (Stieres) einen neuen Gottesdienst und ließ wie vor Alters auf Bergen opfern. Unter König Ah ab und seiner aus Tyrus stammenden Gemahlin Jsebel wurde der phönizische Baalsdienst eingeführt. Daher versanken die Bewohner des Reiches Israel unter ihren 19 Königen, die nacheinander regierten, immer mehr in Sittenlosigkeit. Vergebens wirkten gottbegeisterte Propheten, wie Elias und Elisa, für die Herstellung des reinen Gottesdienstes. Thronstreitigkeiten und Kriege mit Juda verschlimmerten die Lage des Reiches. Als daher die assyrischen Könige nach Westen vordrangen, fiel Israel den Assyrern zur Beute (§. 6, 2). Tiglat Pilesar Ii. (Phul) unterstützte Juda gegen Israel und machte die nördliche Hälfte des Reiches tributpflichtig. S a l m a n a f s a r Iv. besiegte den letzten israelitischen König Hosea, der sich im Bunde mit Ägypten unabhängig machen wollte, und belagerte die Hauptstadt Samaria, die sein Nachfolger Sargon einnahm. Das Reich Israel wurde 722 zerstört und ein großer Teil der Einwohner, 27280 an der Zahl, in die assyrische Gefangenschaft geführt, worauf heidnische Assyrer angesiedelt wurden, die sich mit den zurückgebliebenen Israeliten vermischten und das halbheidnische Volk der Samariter bildeten. Das Reich Juda 975—586 wurde von 20 einander folgenden Königen aus dem Hause Davids regiert und war ebenfalls dem Eindringen des Götzendienstes und feindlichen Einfällen ausgesetzt. Doch ermahnten gottbegeisterte Propheten immer wieder zum Festhalten an dem Glauben der Väter und zur Verehrung des einigen, wahren Gottes. Im Gottvertrauen durch den Propheten Jesaias bestärkt, widerstand der König Hisklas im Bunde mit Ägypten und Syrien dem assyrischen König Sanherib, der Jerusalem mit einem großen Heere eingeschlossen hatte, infolge einer in seinem Heere ausbrechenden Seuche aber die Belagerung wieder aufgeben mußte. Zwar fiel König Manasse wieder in den Götzendienst zurück und verfolgte die Verehrer Jehovahs; aber schon der junge und fromme König Josias stellte, unterstützt von dem Propheten Jeremias, die reine Gotteslehre wieder her. Doch die Kraft des Reiches war zur Abwehr neuer Feinde zu schwach. Josias fiel gegen König Necho von

10. Geschichte des Altertums - S. 58

1889 - Wiesbaden : Kunze
58 Erster Abschnitt. Ägypten in der Schlacht bei Meggido 608 (§. 5, 4). Als dieser gegen die Babylonier am Euphrat unterlegen war und Nebukadnezar die ägyptische Herrschaft in Vorderasien beseitigte, nahte auch das Ende des Reiches Juda (§. 6, 3). Judäa wurde zinspflichtig, und nachdem der König Zedeklas sich zur Abweisung der Fremdherrschaft erhoben hatte, drang Nebukadnezar ein, eroberte und zerstörte Jerusalem 586. Die meisten der Bewohner Judas wurden nebst ihrem geblendeten König und den Propheten Ezechiel und Daniel in die babylonische Gefangenschaft geführt; nur ein kleiner Teil des unglücklichen Volkes konnte unter Leitung des Jeremias in Ägypten Schutz suchen, wo dieser seinem Schmerz über den Fall Jerusalems und den Untergang des Reiches in rührenden „Klageliedern" Ausdruck gab. Die Fremdherrschaft. König C y r u s von Persien gestattete dem jüdischen Volke wieder die Rückkehr in seine Heimat. Ein Teil desselben machte von dieser Erlaubnis Gebrauch und begab sich 538 unter einem Nachkommen Davids, S e r u b a b e l, und dem Hohenpriester I o s u a in das verwüstete Land zurück, wo sie mit dem Wiederaufbau des Tempels begannen, der trotz der Anfeindung der Samariter unter Darius vol-endet wurde. Als Artaxerxes I. regierte, folgten 457 andere Scharen unter der Führung Es ras und Nehemias. Jerusalem wurde samt seiner Umschließungsmauer wieder aufgerichtet, das mosaische Gesetz wieder hergestellt, und Nehemia verwaltete das Land als persischer Statthalter. Der Glaube der Väter wurde jetzt strenger gehütet, jede Berührung mit götzendienerischen Heiden vermieden und die Hoffnung auf Wiederherstellung des Reiches im Volke lebendig erhalten. Mit dem Perserreich fiel Palästina an Alexander den Großen. Nach der Teilung des Reiches Alexanders des Großen geboten die Königreiche Ägypten und Syrien abwechselnd über das neue jüdische Reich, bis 203 die syrische Herrschaft die Oberhand behielt. Jetzt entstanden neue Parteiungen unter dem Volke der Juden. Diese Zwistigkeiten benutzte der syrische König Antiochus Iv. zu seinem Vorteil und eroberte, als er unter den altgläubigen Juden Widerstand fand, 170 v. Chr. Jerusalem. Er plünderte den Tempel und verwüstete zwei Jahre später die Stadt auf das grausamste. Als er aber die Juden zur griechischen Religion zwingen wollte, brach unter Führung des Mattathias ein Aufstand in Juda aus, welcher nach einem langjährigen Heldenkampfe 130 v. Chr. dem jüdischen Volke wieder die Freiheit errang. Die Söhne des Mattathias, nach deren ältestem, Judas Makkabäus (d. i. der Hammer), das ganze Geschlecht
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